Немецкий с любовью. Иммензее. Повесть об одной любви - Ирина Солнцева
- Дата:20.06.2024
- Категория: Научные и научно-популярные книги / Иностранные языки
- Название: Немецкий с любовью. Иммензее. Повесть об одной любви
- Автор: Ирина Солнцева
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Wiederum waren Jahre vorüber. – Auf einem abwärtsführenden schattigen Waldwege wanderte an einem warmen Frühlingsnachmittage ein junger Mann mit kräftigem, gebräuntem Antlitz. Mit seinen ernsten graunen Augen sah er gespannt in die Ferne, als erwarte er endlich eine Veränderung des einförmigen Weges, die jedoch immer nicht eintreten wollte. Endlich kam ein Karrenfuhrwerk langsam von unten herauf. „Holla! Guter Freund“, rief der Wanderer dem nebengehenden Bauer zu, „geht’s hier recht nach Immensee?“
„Immer geradeaus“, antwortete der Mann und rückte an seinem Rundhute.
„Hat’s denn noch weit bis dahin?“
„Der Herr ist dicht davor. Keine halbe Pfeif’ Tobak, so haben’s den See; das Herrenhaus liegt hart daran.“
Der Bauer fuhr vorüber (крестьянин проехал мимо); der andere ging eiliger unter den Bäumen entlang (другой пошел еще быстрее под деревьями по дороге; eilig – спешно; der Baum, die Bäume; entlang – вдоль). Nach einer Viertelstunde hörte ihm zur Linken plötzlich der Schatten auf (через четверть часа слева от него неожиданно закончилась тень; aufhören – прекращаться); der Weg führte an einem Abhang, aus dem die Gipfel hundertjähriger Eichen nur kaum hervorragten (дорога вела мимо склона, из-за которого лишь едва выступали вершины столетних дубов; der Abhang – склон, скат, спуск, откос). Über sie hinweg öffnete sich eine weite, sonnige Landschaft (над ними /вдаль/ открывался широкий, солнечный вид; hinweg – прочь). Tief unten lag der See (глубоко внизу лежало озеро; liegen), ruhig, dunkelblau (спокойное, темно-синее), fast ringsum von grünen, sonnbeschienenen Wäldern umgeben (почти полностью окруженное зелеными, освещенными солнцем лесами; der Wald, die Wälder); nur an einer Stelle traten sie auseinander (только в одном месте они расступались; auseinander – врозь, далеко друг от друга; auseinandertreten – расступаться; treten – ступать) und gewährten eine tiefe Fernsicht (и давали глубокий вид вдаль / открывали глубокую перспективу; gewähren – предоставлять; die Fernsicht – перспектива; кругозор; дальность видимости, видимость; die Sicht – видимость), bis auch diese durch blaue Berge geschlossen wurde (пока и его не закрывали голубые горы: «пока и эта /перспектива/ не становилась закрыта голубыми горами»; der Berg; schließen).
Der Bauer fuhr vorüber; der andere ging eiliger unter den Bäumen entlang. Nach einer Viertelstunde hörte ihm zur Linken plötzlich der Schatten auf; der Weg führte an einem Abhang, aus dem die Gipfel hundertjähriger Eichen nur kaum hervorragten. Über sie hinweg öffnete sich eine weite, sonnige Landschaft. Tief unten lag der See, ruhig, dunkelblau, fast ringsum von grünen, sonnbeschienenen Wäldern umgeben; nur an einer Stelle traten sie auseinander und gewährten eine tiefe Fernsicht, bis auch diese durch blaue Berge geschlossen wurde.
Quer gegenüber, mitten in dem grünen Laub der Wälder (напротив и /немного/ наискосок, в центре зеленой листвы лесов; quer – поперек; das Laub – листва, зелень), lag es wie Schnee darüberher (лежало на них нечто похожее на снег; liegen; der Schnee; darüber – над этим; darüberher – поверх этого); das waren blühende Obstbäume (это были цветущие фруктовые деревья; das Obst – фрукты), und daraus hervor auf dem hohen Ufer erhob sich das Herrenhaus, weiß mit roten Ziegeln (и из них высился на высоком берегу господский дом, белый с красной черепицей; daraus – из этого, из них; hervor – наружу, вперед: «сюда-перед»; das Ufer – берег; sich erheben – подниматься, возвышаться; der Ziegel, die Ziegel – кирпич; черепица). Ein Storch flog vom Schornstein auf (аист взлетел с трубы; der Storch; auffliegen – взлететь; fliegen – летать; der Schornstein – дымовая труба) und kreiste langsam über dem Wasser (и закружил медленно над водой; der Kreis – круг; das Wasser). – „Immensee!“ rief der Wanderer (воскликнул путешественник; rufen; wandern – путешествовать /пешком/). Es war fast, als hätte er jetzt das Ziel seiner Reise erreicht (было = казалось, что он теперь достиг цели своего путешествия), denn er stand unbeweglich (так как он стоял неподвижно; sich bewegen – двигаться) und sah über die Gipfel der Bäume zu seinen Füßen hinüber ans andere Ufer (и смотрел поверх верхушек деревьев у своих ног на другой берег; der Gipfel – вершина /горы, дерева/; верхушка; der Fuß, die Füße), wo das Spiegelbild des Herrenhauses leise schaukelnd auf dem Wasser schwamm (где отражение господского дома, тихо покачиваясь, плыло по воде; schaukeln – качать/ся/; schwimmen – плыть). Dann setzte er plötzlich seinen Weg fort (затем он неожиданно продолжил свой путь; fortsetzen – продолжать).
Quer gegenüber, mitten in dem grünen Laub der Wälder, lag es wie Schnee darüberher; das waren blühende Obstbäume, und daraus hervor auf dem hohen Ufer erhob sich das Herrenhaus, weiß mit roten Ziegeln. Ein Storch flog vom Schornstein auf und kreiste langsam über dem Wasser. – „Immensee!“ rief der Wanderer. Es war fast, als hätte er jetzt das Ziel seiner Reise erreicht, denn er stand unbeweglich und sah über die Gipfel der Bäume zu seinen Füßen hinüber ans andere Ufer, wo das Spiegelbild des Herrenhauses leise schaukelnd auf dem Wasser schwamm. Dann setzte er plötzlich seinen Weg fort.
Er ging jetzt fast steil den Berg hinab (он шел теперь почти отвесно вниз с горы), so dass die unten stehenden Bäume wieder Schatten gewährten (так что стоящие внизу деревья снова давали тень; der Schatten), zugleich aber die Aussicht auf den See verdeckten (но одновременно они закрывали вид на озеро), der nur zuweilen zwischen den Lücken der Zweige hindurchblitzte (которое лишь изредка проблескивало через просветы веток; die Lücke – пустое место, свободное пространство; отверстие, брешь; der Zweig – ветка; hindurch – сквозь, насквозь). Bald ging es wieder sanft empor (скоро снова пошло = дорога пошла слегка вверх; sanft – нежно, мягко, тихо; empór – вверх), und nun verschwand rechts und links die Holzung (и вот исчез справа и слева лес; verschwinden; die Holzung – лес, роща); statt dessen streckten sich dichtbelaubte Obstbäume voll summender, wühlender Bienen (вместо него тянулись густо покрытые листвой фруктовые деревья, наполненные жужжащими и копошащимися пчелами; das Laub – листва, das Obst – фрукты; die Biene – пчела).
Er ging jetzt fast steil den Berg hinab, so dass die unten stehenden Bäume wieder Schatten gewährten, zugleich aber die Aussicht auf den See verdeckten, der nur zuweilen zwischen den Lücken der Zweige hindurchblitzte. Bald ging es wieder sanft empor, und nun verschwand rechts und links die Holzung; statt dessen streckten sich dichtbelaubte Obstbäume voll summender, wühlender Bienen.
Ein stattlicher Mann in braunem Überrock kam dem Wanderer entgegen (статный мужчина в коричневом сюртуке шел навстречу путешественнику). Als er ihn fast erreicht hatte (когда он его почти достиг = почти дошел до него), schwenkte er seine Mütze und rief mit heller Stimme (он помахал своей шапкой и крикнул звонким голосом; hell – светлый; звонкий): „Willkommen, willkommen, Bruder Reinhard (добро пожаловать, брат Райнхард)! Willkommen auf Gut Immensee (добро пожаловать в поместье Иммензее; das Gut – имение)!“
„Gott grüß dich, Erich, und Dank für dein Willkommen (здравствуй: «да приветствует тебя Бог», Эрих, и спасибо тебе за теплый прием)!“ rief ihm der andere entgegen (крикнул другой в ответ: «навстречу»).
Ein stattlicher Mann in braunem Überrock kam dem Wanderer entgegen. Als er ihn fast erreicht hatte, schwenkte er seine Mütze und rief mit heller Stimme: „Willkommen, willkommen, Bruder Reinhard! Willkommen auf Gut Immensee!“
„Gott grüß dich, Erich, und Dank für dein Willkommen!“ rief ihm der andere entgegen.
Dann waren sie zueinander gekommen und reichten sich die Hände (затем они подошли друг к другу и подали руки). „Bist du es denn aber auch (это точно ли ты)?“ sagte Erich, als er so nahe in das ernste Gesicht seines alten Schulkameraden sah (когда он близко посмотрел в серьезное лицо своего старого школьного товарища; der Kamerád – товарищ).
„Freilich bin ich’s, Erich, und du bist es auch (конечно это я, Эрих, а это ведь ты), nur siehst du noch fast heiterer aus, als du schon sonst immer getan hast (только ты выглядишь чуть ли не веселее: «еще почти веселее», чем ты это делал всегда раньше = чем ты был раньше).“
Ein frohes Lächeln machte Erichs einfache Züge bei diesen Worten noch um vieles heiterer (радостная улыбка сделала простые черты лица Эриха при этих словах еще намного более веселыми; das Wort, die Wörter – слово; die Worte – слова /в смысле связной речи/). „Ja, Bruder Reinhard“, sagte er, diesem noch einmal Hand reichend (еще раз протянув ему: «этому» руку), „ich habe aber auch seitdem das Große Los gezogen, du weißt es ja (я же вытянул с тех пор большой лотерейный билет = мне выпала большая удача, ты ведь это знаешь; das Los – жребий; лотерейный билет; выигрыш, das Große Los – главный выигрыш; ziehen – тянуть).“ Dann rieb er sich die Hände und rief vergnügt (затем от потер руки и воскликнул довольно; reiben – тереть): „Das wird eine Überraschung (вот это будет сюрприз; überraschen – заставать врасплох; поражать, удивлять)! Den erwartet sie nicht, in alle Ewigkeit nicht (его она не ждет, во веки веков не ждет; ewig – вечный; die Ewigkeit – вечность)!“
„Eine Überraschung?“ fragte Reinhard. „Für wen denn (для кого же)?“
„Für Elisabeth.“
„Elisabeth! Du hast ihr nicht von meinem Besuch gesagt (ты ничего не сказал ей о моем приезде; der Besuch – посещение)?“
„Kein Wort, Bruder Reinhard; sie denkt nicht an dich, die Mutter auch nicht (ни слова, брат Райнхард; она не думает о тебе, и мать тоже). Ich hab dich ganz im geheim verschrieben, damit die Freude desto größer sei (я выписал тебя совершенно тайно/по секрету, чтобы тем больше была радость). Du weißt, ich hatte immer so meine stillen Plänchen (ты ведь знаешь, у меня всегда были мои тихие задумки: «маленькие планы»: das Plänchen – уменьшительное от der Plan).“
Dann waren sie zueinander gekommen und reichten sich die Hände. „Bist du es denn aber auch?“ sagte Erich, als er so nahe in das ernste Gesicht seines alten Schulkameraden sah.
„Freilich bin ich´s, Erich, und du bist es auch, nur siehst du noch fast heiterer aus, als du schon sonst immer getan hast.“
Ein frohes Lächeln machte Erichs einfache Züge bei diesen Worten noch um vieles heiterer. „Ja, Bruder Reinhard“, sagte er, diesem noch einmal Hand reichend, „ich habe aber auch seitdem das Große Los gezogen, du weißt es ja.“ Dann rieb er sich die Hände und rief vergnügt: „Das wird eine Überraschung! Den erwartet sie nicht, in alle Ewigkeit nicht!“
„Eine Überraschung?“ fragte Reinhard. „Für wen denn?“
„Für Elisabeth.“
„Elisabeth! Du hast ihr nicht von meinem Besuch gesagt?“
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